Interview mit dem Gründer
Hummis Big Band wurde – wie der Name schon sagt – vom ehemaligen Direktor des Erftgymnasiums, Herrn Dr. Franz-Josef Hummelsheim, im Jahr 1984 gegründet und bis 2018 geleitet. Ihn löste Adrian Krieger, ehemaliges Bandmitglied, ab.
Im folgenden Interview aus Anlass seines 60. Geburtstags lernen Sie den Gründer und langjährigen Leiter der Big Band, der jetzt noch aktives Mitglied ist, näher kennen.
Herr Dr. Hummelsheim bei der Feier zu seinem 60. Geburtstag mit Glückwunschen der Big Band
Big Band: Lieber Herr Hummelsheim, bitte stellen Sie sich kurz vor für alle, die Sie noch nicht kennen.
Herr Hummelsheim: Mein Name ist Franz-Josef Hummelsheim, ich bin 61 Jahre, verheiratet und habe zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Seit über 30 Jahren bin ich Lehrer und über 10 Jahre Schulleiter am Erftgymnasium.
Big Band: Sie leiten die Big Band jetzt schon über 25 Jahre lang! Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, eine Big Band an unserer Schule zu gründen?
Herr Hummelsheim: Mein damaliger Schulleiter hatte von meiner Musikbegeisterung gehört – ich spielte damals in einem sehr vielseitigen Orchester – und wünschte sich eine Band, die in der Öffentlichkeit auftreten sollte und die Marktlücke „Moderne Unterhaltungsmusik“ schließen sollte.
Big Band: Welche Schwierigkeiten traten vor der Gründung und in der Zeit danach auf?
Herr Hummelsheim: Zunächst einmal schaute man sehr argwöhnisch auf mich und das, was da entstand. Wegen der fehlenden Probentermine mussten wir mehrmals unsere Arbeit unterbrechen. Aber wir haben uns durchgesetzt. Am Anfang hörte sich das, was wir produzierten, gar nicht so gut an und es dauerte einige Zeit, bis wir wenige Stücke zur Aufführungsreife brachten.
Big Band: Wie kann man die damalige „Ur-Big Band“ mit der heutigen vergleichen?
Herr Hummelsheim: Unsere ersten Mitglieder waren solche, die ihr Instrument schon einigermaßen beherrschten und mit sehr viel Einsatz dabei waren. Aber dann mussten wir uns auch um Nachwuchs kümmern, der allerdings „Schlange stand“. Schülerinnen und Schüler wählten unsere Schule, weil sie in diese Band wollten und weil es eine Ehre war, dort zu spielen.
Heute ist das wegen der vielen Angebote innerhalb und außerhalb der Schule schwieriger geworden. Für Neulinge ist es nicht so einfach den Anschluss zu finden, weil das Repertoire sich in den 25 Jahren ungeheuer ausgeweitet hat. Manche Schüler mögen auch nicht den Probentermin am Samstag, weil sie freitags ausgehen und samstags ausschlafen wollen. Allerdings gibt es eine Anzahl von sehr interessierten und versierten Musikern in der heutigen Big Band, in denen dieses Feuer der Ur-Truppe ebenso hell brennt.
Big Band: Wie sah es früher an Ihrer Schule mit Musikgruppen aus? Haben Sie auch dort schon immer Posaune gespielt?
Herr Hummelsheim: Als 14-Jähriger habe ich intensiv mit der aktiven Musik begonnen und mehrere Instrumente gespielt, nämlich neben der Posaune Tenorhorn und Bariton, aber auch Bass. Als unser Nachbar eine Musikgruppe ins Leben rief, war ich sofort dabei. Dort musste man neben den vielen Auftritten und Konzertreisen montags, mittwochs, freitags und sonntags Probentermine wahrnehmen.
In meiner Schule gab es neben dem Schulchor nur ein Streichorchester, in dem ich aber kurz mitspielen durfte.
Big Band: Wenn Sie die Zeit dazu hätten, ein weiteres Instrument zu lernen, welches würde das sein? Welches ist Ihr Lieblingsinstrument?
Herr Hummelsheim: Ja, es gibt ein Instrument, das ich gerne erlernen würde, das ist der E-Bass.
Big Band: Welches Instrument oder welche Musikrichtung mögen Sie eher weniger?
Herr Hummelsheim: Es gibt zwei Instrumente, die für mich sehr schrill klingen und die ich nicht so gerne höre, das sind Es-Klarinetten und Piccolo-Flöten. Das kann aber auch mit meinem Gehör zusammenhängen, das nach zwei Operationen einseitig stark beeinträchtigt ist.
Musik, die nicht Melodie, Harmonie und Rhythmus im ausgewogenen Verhältnis präsentiert, mag ich nicht.
Big Band: Welches Stück war das erste, das Sie mit der Big Band einstudiert haben?
Herr Hummelsheim: So genau kann ich das gar nicht sagen. Aber eins der ersten Stücke, das wir zur Perfektion gebracht haben, war „Boogie for Band“.
Big Band: Charakterisieren Sie die heutige Big Band in 3 Worten.
Herr Hummelsheim: liebenswürdig – leistungswillig – selbstständig
Big Band: Was denken Sie samstags morgens um kurz vor neun im Auto?
Herr Hummelsheim: Ich mache mir Gedanken darüber, welche Stücke dringend geprobt werden müssen und welche Informationen und Anfragen ich nicht vergessen darf. Ich freue mich aber auf jede Probe, ich empfinde sie nicht als Last.
Big Band: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten und ein international bekannter Künstler mit Ihnen und der Big Band in der Kölner Lanxess-Arena auftreten dürfte, wer wäre es?
Herr Hummelsheim: Seit ich Joe Cocker live erlebt habe, wäre es ein Traum mit ihm auftreten zu können.
Big Band: Vielen Dank für dieses Gespräch!